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Die Ortschaft San Daniele im Friaul ist ein Juwel, das sich im Zentrum Friauls befindet und jederzeit einen Besuch wert ist, sprichwörtlich zu jeder Jahreszeit. Aber zwischen dem Ende des Sommers und dem Beginn der milden Wärme des Herbstes, verzaubert dessen Schönheit noch mehr, falls das überhaupt möglich ist. Zu seiner Rechten befindet sich der Tagliamento, ein Fluss, der den Geist eines Landes verkörpert. Übrigens bestünde der beliebte San Daniele Schinken ohne die Flussbiegungen und ohne Strömungen des Tagliamento nicht. Im Hintergrund befinden sich vor den Bergen die prächtigen Hügel. Und, wie ihr bereits erfahren habt, ist San Daniele im Friaul nicht nur ein Synonym für Rohschinken, ganz im Gegenteil!

Die Altstadt ist besonders elegant, birgt viel Geschichte und eignet sich besonders für herrliche Spaziergänge (mit Zwischenstopps in empfohlenen Restaurants). Wo auch immer ihr euren Blick hinwendet, ihr werdet den Geruch der Vergangenheit wahrnehmen.

Die Sixtinische Kapelle des Friauls

Es wäre beispielsweise möglich, dass ihr euch in der Umgebung der Via Garibaldi, in den unglaublichen Fresken der Kirche Sant’Antonio Abate verliert. Diese wird als die “Sixtinische Kapelle des Friauls” bezeichnet; die Mauern dieser Kirche wurden von den geschickten Händen von Martino da Udine bemalt, der auch als Pilger von San Daniele bekannt war und sein Werk zwischen 1497 und 1522 vollendete. Aber die Geschichte dieses Gebäudes reicht weiter zurück. Auch wenn die aktuell gotische Fassade der Kirche vermuten lässt, dass diese in späteren Epochen erbaut wurde, solltet ihr jedoch wissen, dass es sich hierbei um die Kirche des Krankenhauses Sant’Antonio handelt, die 1308 geweiht wurde und anschließend im Jahr 1348 erhebliche Schäden erlitt. 1470 wurde die Kirche nach anschließenden Rekonstruktionsarbeiten erneut geweiht. Und genau dieses Kultusgebäude bietet uns den Anlass von der Kirche Santa Maria della Fratta zu sprechen, deren gotisch-venezianische Fassade aus istrischem Stein erbaut wurde und eben an die von Sant’Antonio Abate erinnert. Letztere stammt aus dem Spätmittelalter und wurde in unmittelbarer Nähe einer Art Turm erbaut, der aus der vorangegangenen Epoche stammt und heute in die Apsis integriert ist. Zwischen Fresken und Flachrelief ist dieses Gebäude sicherlich einer der wertvollsten Diamanten des Mittelfriaul.

Die Schönheiten von San Daniele – die Bibliothek “Guarneriana”

Und was könnte man beispielsweise über die historische Bibliothek “Guarneriana” sagen? Zuallererst, dass ein Juwel wie die Bibliothek “Guarneriana” aufgrund seiner Entstehung so einzigartig ist. Tatsächlich ist es so, dass im 15. Jahrhundert Bibliotheken in Italien nichts Anderes waren, als private Sammlungen. Der Erzpriester/Pfarrer von San Daniele im Friaul, Guarnerio D’Artegna (von ihm stammt der Name der Bibliothek ab), hatte die innovative Idee, dass die Bibliothek von der eigenen Gemeinde eröffnet und verwaltet werden sollte. Als er 1466 verstarb, wurde die Bibliothek “Guarneriana”, so wie wir sie heute kennen, mit einer Sammlung von 172 Manuskripten ins Leben gerufen. Von Foscolo bis hin zu Nievo und Carducci, die großen Persönlichkeiten der italienischen Literatur haben die Bibliothek besichtigt, in der man die Geschichte einatmen kann.

Zwischen dem Dom und dem Wachturm “Portonat”

Oder was soll man, wenn man im Herzen der Ortschaft bleibt, über den Wachturm “Portonat” sagen? Der majestätische, viereckige Wachturm befindet sich in der Nähe der Piazza Dante, zeigt nach Gemona und wurde um 1580 errichtet. Dieser Turm, in dem sich ein Torbogen befindet, wurde von einem der größten Architekten der italienischen Renaissance entworfen, dem Venezianer Andrea Palladio.

Im Herzen und wahren Epizentrum der Ortschaft befindet sich auch der Dom von San Michele Arcangelo. Der Dom wurde im Jahr 1700 vom Architekten Domenico Rossi entworfen und verfügt über zwei herrliche Kuppeln. Neben den klassizistischen und barocken Stil der Fassade, fehlen jedoch auch einige künstlerische Spuren von Tiepolo nicht, der damals bereits in dieser Region aktiv war.

Wie ihr nun sicherlich versteht, reimt sich San Daniele zwar auf seinen berühmten Rohschinken, aber wenn man dort ist, atmet man eine Jahrtausende alte Geschichte ein, die es verdient, vertieft zu werden. Und man sollte auf einem tollen Ausflug in unsere Region, die phänomenale Orte zu bieten hat, unbedingt auch Wein und leckeres Essen nicht verpassen. Die Schönheiten von San Daniele erwarten euch.

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